Der
Ort liegt in einem Hochtal, das sich über 16 km von der Hohen
Munde nach Nordosten am Wettersteingebirge entlang erstreckt und
vor Mittenwald (Bayern) in der Leutaschklamm endet, die die Grenze
zu Bayern bildet. Umrahmt wird das Tal von weiteren markanten Gipfeln
wie dem Hochwanner, der Dreitorspitze und der Arnspitze. Das Tal
ist eine große, von eiszeitlichen Gletschern geformte Felswanne,
gefüllt mit Schotter und Seesedimenten. Es wird von der Leutascher
Ache durchflossen. Das Gaistal führt zwischen Wetterstein und
Mieminger Gebirge nach Westen zur Ehrwalder Alm. Leutasch ist nach
Süden vor dem warmen Föhn geschützt und nach Norden
vor der Kälte durch den Wetterstein. Vom Westen her haben Schneewolken
durch das Gaistal leichten Zugang. Dadurch ist die Leutasch sehr
schneesicher bei gleichzeitig mildem Sommerklima.
Leutasch ist in 26 Weiler unterteilt: Moos,
Obern, Klamm, Plaik, Platzl, Ostbach, Aue, Kirchplatzl, Obere Wiese,
Gasse, Lehner, Ahrn, Puitbach, Reindlau, Lochlehn, Unterkirchen,
Burggraben, Schanz, Weidach, Föhrenwald, Emmat, Seewald, Neuleutasch,
Lehenwald, Boden Niederlög.
Nachbargemeinden
Scharnitz, Seefeld in Tirol, Telfs, Wildermieming
in Deutschland: Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald
Kulturlandschaft
Die Besiedelung erstreckt sich entlang der Straße in zahlreichen
Weilern. Der Ortsteil Weidach bildet das touristische Zentrum mit
der Straße nach Seefeld, weiters gibt es eine Straßenverbindung
nach Telfs in das Inntal und eine weitere nach Mittenwald. Leutasch
war viel stärker von der Landwirtschaft geprägt als die
Nachbarregion um Seefeld und konnte daher eine Kulturlandschaft
aus Wiesen und Weiden mit Feuchtgebieten bis in die Gegenwart herüberretten.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert in Leutasch sind mit barocker Lüftlmalerei verzierte
Häuser. Im Winter werden ausgedehnte Langlaufloipen angelegt.
Die Leutaschklamm ist seit August 2005 mit einem gesicherten Fußweg
begehbar ausgebaut.
Persönlichkeiten
Leutasch ist mit dem Namen des Heimatschriftstellers Ludwig Ganghofer
verbunden, der im Gaistal ein Jagdhaus hatte. Das Gaistal inspirierte
ihn zu Landschaftsschilderungen und Jagdszenen.
Die
10 höchsten Gipfel des Wetterstein: 1.
Zugspitze 2.962 m 6. Hochwanner 2.746 m
2. Schneefernerkopf 2.875 m 7. Mittlere Höllentalspitze 2.745
m
3. Zugspitzeck 2.820 m 8. Innere Höllentalspitze 2.743 m
4. Nördliche Wetterspitze 2.750 m 9. Äußere Höllentalspitze
2.721 m
5. Mittlere Wetterspitze 2.750 m 10. Östliche Wetterspitze
2.720 m Im
Wetterstein gibt es über 150 benannte und mit Höhenkote
versehene Gipfel. Zu den bekannteren gehören (geordnet nach
der Höhe): Hochblassen,
2.706 m
Leutascher Dreitorspitze, 2.682 m
Partenkirchner Dreitorspitze, 2.633 m
Alpspitze, 2.629 m
Schüsselkarspitze, 2.538 m
Oberreintalschrofen, 2.522 m
Öfelekopf, 2.479 m
Musterstein, 2.478 m
Großer Waxenstein, 2.277 m
Große Arnspitze, 2.196 m
Osterfelderkopf, 2.050 m
Schachen, 1.866 m
Hoher Kranzberg, 1.391 m
Eckbauer, 1.239 m
Der
Jubiläumsgrat als hochalpine Führe (Stellen bis zum unteren
dritten Schwierigkeitsgrad auf (III- nach UIAA-Skala)) entlang des
Blassenkamms verbindet den höchsten deutschen Berg über
die Gipfel Innere, Mittlere und Äußere Höllentalspitze
mit der Alpspitze. Die
Zugspitze wird auf verschiedenen Routen sehr häufig bestiegen,
auch die Alpspitze ist durch mehrere Steiganlagen ein beliebtes
Gipfelziel. Das Gebiet rund um die Oberreintalhütte sowie die
Südseite der Schüsselkarspitze und der Scharnitzspitze
sind bekannt für alpine Kletterrouten aller Schwierigkeitsgrade
in festem plattigem Kalk. Die Südseite über dem Gaistal
ist deutlich ruhiger als die Nordseite. Für
den Kletterer sind die Berge nördlich von Leutasch sehr interessant,
im Besonderen der Oberreintal-Schrofen, die Scharnitzspitze sowie
die Schüsselkarspitze. In den Südwänden dieser drei
Grenzberge sind alpine Kletterrouten in großer Zahl vorhanden.
In den letzten Jahren wurde von Heinz Zak mit der Sanierung einiger
alpiner Klassiker begonnen. Diese Tatsache lockt immer mehr Kletterer
in dieses Gebiet.
Naturschutz
Fauna
Die Kombination von Almen und schroffen Felsregionen ist nicht nur
einzigartig im deutschen Alpenraum, sondern bietet auch Lebensraum
für einige Tierarten, wie zum Beispiel Gämse, Alpenmurmeltier,
Alpendohle, Alpensalamander, Kreuzotter, Steinadler und viele Marderarten.
Hütten
Der Deutsche Alpenverein unterhält sechs bewirtschaftete Alpenvereinshütten
mit Übernachtungsmöglichkeit im Wettersteingebirge: Das
Münchner Haus (2.962 m), die Meilerhütte (2.366 m), die
Knorrhütte (2.052 m), das Kreuzeckhaus (auch: Adolf-Zoeppritz-Haus,
1.652 m), die Höllentalangerhütte (1.379 m) und die Reintalangerhütte
(1.366 m). Darüber hinaus bieten das privat bewirtschaftete
Schachenhaus (1.866 m) und die Wiener Neustädter Hütte
(2.209 m, unterhalten vom österreichischen Touristenklub) Verpflegung,
Schutz und Unterkunft für Bergsteiger und Wanderer. Die Sektion
München des Deutschen Alpenvereins pachtet seit 1920 die Waxensteinhütte
(auch Alpl- oder Aiplehütte) und betreibt sie als Selbstversorgerunterkunft.
Im Oberreintalkar liegt die Oberreintal-Hütte, die Treffpunkt
der Wettersteinkletterer ist (Selbstversorgerhütte mit Getränkeverkauf
durch den Hüttenwirt). Außerdem befinden sich im Wettersteingebirge
mehrere Hütten in Privatbesitz. Von diesen ragt das Kreuzjochhaus
mit seiner idyllischen Lage besonders heraus, da man im Sommer eines
der schönsten Panoramen in den bayerischen Alpen vor sich hat
und man sich im Winter mittem im Skigebiet von Garmisch-Partenkirchen
befindet.
Fern-
und Weitwanderwege Von
Scharnitz über den Hohen Sattel nach Puidbach Arn haben beide
Varianten den gleichen Verlauf. In Puidbach Arn gabelt sich der
Weitwanderweg in eine hochalpine und in eine leichtere Variante.
Die hochalpine Variante führt über die Meiler Hütte
ins Reintal und weiter zum Zugspitzgipfel. Von dort wird nach Ehrwald
abgestiegen. Die leichtere Variante führt durch das Leutascher
Achental und über die Ehrwalder Alm ebenfalls nach Ehrwald.
Klettersteige
Im Wetterstein gibt es die folgenden Klettersteige: Steig
auf die Riffelscharte
Klettersteig durch das Höllental auf die Zugspitze Klettersteig
über die Wiener Neustädter Hütte auf die Zugspitze
Steig auf den Schneefernerkopf Alpspitz-Ferrata Brunntalgratsteig
von der Knorrhütte auf den Jubiläumsgrat Klettersteig
auf die Dreitorspitze (Hermann-von-Barth-Weg) Schöngänge
an der Alpspitze Nordwandsteig auf die Alpspitze
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